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Mein Kind ist in er Trotzphase. Was kann ich tun?

Die Trotzphase – ein notwendiges Übel 

„Neinnn!“ „Ich will nicht!“ „Ich kann das alleine!“ – gefolgt von Geschrei bis Treten und Schlagen. Trotzanfälle sind bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren ganz normal und haben meistens einen gemeinsamen Nenner: Sie beginnen ohne Frühwarnsystem, aus heiterem Himmel. Die Ursache mag oft klein und nichtig erscheinen, doch haben diese Momente für die Entwicklung eines Kindes eine große Bedeutung. Aufgestauter Frust entlädt sich explosionsartig oft in Kombination mit Sorgen und Ängsten des Kindes. Dabei ist dieser Emotionsausbruch nicht nur für die Erwachsenen nervig, anstrengend und manchmal auch peinlich, gerade das Kind fühlt sich überwältigt von seinen Gefühlen, die es in diesem Moment selbst nicht kontrollieren kann. Deshalb hilft bei Trotzanfällen weder geduldiges Einreden noch die große Standpauke.
Das Kind lernt in der Trotzphase viel für sein späteres Leben. Neben der Entwicklung eines eigenen Willens, erlernt es den Umgang mit Gefühlen wie Stress und Frustration, welche für ein soziales Miteinander unerlässlich sind. Schon allein deshalb lohnt es sich für Eltern, dem Kind auf seinem Weg des Lernens und Übens geduldig zur Seite zu stehen.
Trotz hat nichts mit bösem Willen oder schlechter Erziehung zu tun. Es ist deshalb wichtig, den Wutanfall nicht persönlich zu nehmen oder sich verantwortlich dafür zu fühlen. Vielen Kindern hilft es schon, wenn ein Erwachsener sie sanft festhält und einfach da ist, nicht dramatisiert oder auf das Kind einredet und nach Möglichkeit ruhig bleibt. Damit Letzteres überhaupt möglich ist, darf sich die Bezugsperson selbst nicht ganz vergessen. Vielen Eltern hilft es einen Ausgleich in dieser Zeit für sich zu finden, um die emotional zehrende Phase gut zu meistern.

Autor/Autorin: JT Fachbreifausgabe 42

Erziehung